Enttäuschung nach Jobwechsel

Wer bereits eine Stelle hat, gibt diese i.d.R. nur auf, wenn andernorts mehr geboten wird. Laut einer Online-Umfrage eines Jobportals unter 2.000 Fach- und Führungskräften ist dabei nicht einmal das Finanzielle (z.B. höhere Vergütung) ausschlaggebend, sondern wirken v.a. neue Herausforderungen und Aufstiegsmöglichkeiten als Anreiz. Doch viele sind im neuen Job unzufrieden. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.

 

So gaben 45 Prozent der befragten Manager (bei Vorständen und Geschäftsführern sogar 50 Prozent) in der Studie einer Personalberatung an, dass bei einem Jobwechsel die in Aussicht gestellten Aufgaben nicht mit der Realität übereinstimmten. Dies führt v.a. dann zu Problemen, wenn konkrete Versprechungen (z.B. Aufbau einer neuen Abteilung in Übersee) nicht eingehalten werden, die Hauptmotivation für den Wechsel waren.

 

Fast ebenso viele (40%) bemängeln die hohen Erwartungen des neuen Unternehmens (zu große Ziele in zu kurzer Zeit) und hatten Probleme mit der neuen Unternehmenskultur. Ein Drittel gab außerdem an, regionale Unterschiede und Besonderheiten unterschätzt bzw. festgestellt zu haben, weder fachlich noch persönlich in das Unternehmen zu passen.

 

Um solchen teuren "Fehlgriffen" vorzubeugen, ist Transparenz ein entscheidender Faktor. Unternehmen sollten Stellenprofile daher authentisch gestalten und negative Aspekte nicht verschweigen. Um eine "Betriebsblindheit" zu vermeiden, können externe Berater helfen, eine realistische Sicht bzw. Jobbeschreibung zu entwickeln. Durch eine strukturierte Begleitung in den ersten Monaten kann zudem sichergestellt werden, dass sich die jeweiligen Vorstellungen zur Zusammenarbeit decken oder zumindest annähern, um einer Unzufriedenheit vorzubeugen.