Vor- und Nachteile von Vertrauensarbeitszeit

Arbeitszeit

Während mittlerweile in vielen Unternehmen Gleitzeit üblich ist, die Mitarbeiter also nur während sog. Kernzeiten (z.B. von 9 - 15 Uhr) zwingend im Büro sein müssen und sich ihre restliche Arbeitszeit innerhalb eines gewissen Rahmens frei einteilen können, ist die sog. Vertrauensarbeitszeit noch nicht sehr verbreitet. Dabei verzichten Firmen auf eine Arbeitszeitkontrolle, z.B. durch Stechuhren und vereinbaren mit dem Arbeitnehmer lediglich eine Wochenarbeitszeit (in Ausnahmefällen sogar nur Projektziele), die dieser nach Belieben festlegen kann. Die Unternehmen vertrauen also darauf, dass der Angestellte seine Arbeitszeiten eigenverantwortlich erfasst.

 

"Arbeiten wann man will" klingt im ersten Moment wie ein Traum: man kann seine Aufgaben erledigen wenn es zum Familienleben oder dem eigenen Biorythmus passt und private Termine kurzfristig einschieben ohne dies mit seinem Vorgesetzten abstimmen oder dafür Urlaub nehmen zu müssen.

 

Doch diese "Freiheit" wird nicht selten zu einer Belastung für die Arbeitnehmer. Viele arbeiten dann mehr als sie eigentlich müssten (Bsp. IBM), sodass unbezahlte Überstunden, Wochenendarbeit und Stress die Folge sind. Denn wer arbeiten kann wann er will, macht das oft rund um die Uhr - echte Freizeit gibt es dann kaum noch, weil die Grenzen zwischen Frei- und Arbeitszeit verschwimmen.

 

Vertrauensarbeitszeit bietet zwar viel Flexibilität und kann zu besseren Arbeitsleistungen führen. Aber Arbeitnehmer müssen diszipliniert genug sein um irgendwann am Tag einen Schlussstrich unter eine möglicherweise noch unvollendete Arbeit zu ziehen um wirklich auch mal frei zu haben. Wem dies nicht gelingt, der wird nicht nur unzufrieden, sondern auf Dauer auch überfordert sein (Burnout).